Über den Jahreswechsel 2011/2012 habe ich Israel besucht. Anlass zu der Reise war ein Kölner Streit um die sogenannte Nakba-Ausstellung, die seit über drei Jahren in der Republik herungereicht wird und in diesem Frühjahr in Köln gezeigt werden sollte. Ich hatte Bedenken und habe sie zusammen mit einem Freund öffentlich geäußert. Der Konflikt war heftig und bedrückend. Dabei las ich unter anderem das Buch ISRAEL - Einführung in ein schwieriges Land von Carlo Strenger. Dann entstand der Wunsch, das Land noch einmal zu erleben, um das es ging. Die zur Verfügung stehende Zeit war eigentlich zu kurz. Ich musste mich beschränken. Weil ich den Norden Israels vor Jahren mit meiner Familie gesehen hatte, entschied ich mich dafür, mich auf die Städte Tel Aviv, Jerusalem und den Süden (Negev) zu beschränken.
Link zur Stellungnahme von Hajo Leib und Otto Oetz
Dazu eine Vorstellung des Buchs von Carlo Strenger: Israel - Einführung in ein schwieriges Land
Bilder von der Reise und kleine Bobachtungen aus Tel Aviv, Jerusalem , Sede Boker, Bersheeba Mizpe Ramon und am Ende noch einmal Tel Aviv.
Dank an Tal Kaizman für die Anregungen und die Kontakte, an Ulrich Sahm für den anregenden Abend in seinem Haus, Thanks to Tal's friend Gilit for transportation and more. Thanks to Dimitri and Sandra Ulanowski, to Elud and Judith Benezer for their great hospitality, to Naama Brill for the friendly guided visit of Neve Tsedek.
Ich fand ein wunderbares Interview mit dem 2011 gestorbenen, spanisch-französischen Buchenwaldhäftling, Poltiker und Schriftsteller Jorge Semprun. Ich habe (ziemlich zufällig) ein paar Sätze notiert. Mit ihnen kann ich mich identifizieren. Deshalb gebe ich sie weiter.
Otto
Si l’on n’a pas de mémoire, on finit par ne plus être rien du tout. (Wer keine Erinnerung hat, ist am Ende nichts mehr).
Le fil de l’identité, c’est la mémoire. (Der Faden der Identität ist die Erinnerung).
Le léninisme, c’est très important, mais c’est une trahison de Marx . Marx, c’est une théorie de la classe. Le léninisme est une théorie du parti. (Lenin als Verrat an Marx: Marx, das ist eine Theorie der Klasse. Lenin, das ist eine Theorie der Partei).
...les Principes d’une Critique de l’économie Politique ou Grundrisse, en allemand. C’est un peu comme le brouillon du Capital, et aussi beaucoup plus que ça. Parce qu’il analyse le capital dans sa généralité, dans son évolution, et donc il parle du capital tel qu’il peut devenir au-delà du capitalisme actuel. Il y a des choses dans le capital tel qu’il le prévoit qui sont aujourd’hui plus vraies qu’à l’époque : le rôle de la science dans la production, l’évolution du travail, le passage de la plus-value absolue qui est obtenue par la durée du travail à la plus-value relative qui est obtenue par la productivité du travail. C’est ça la modernité, et il l’analyse merveilleusement bien. Par malchance, aucun des partis communistes ou sociaux-démocrates n’a utilisé cela pour ses programmes.
Die Grundrisse der Kritik der politischen ökonomie sind so was wie eine Skizze zum Kapital und mehr als das, weil [Marx/das Werk] das Kapital in seiner Allgemeinheit[?] und in seiner Entwicklung analysiert. Er spricht also vom Kapital wie es sich über den aktuellen Kapitalismus hinaus entwickeln kann. Es gibt Züge des Kapitals, die er voraus sieht und die heute realer sind als zu seiner Zeit: die Bedeutung der Wissenschaft in der Produktion, der Übergang vom absoluten Mehrwert, der durch die Arbeitszeit entsteht, zum relativen Mehrwert, der aus der Produktivität der Arbeit entsteht. Das ist die Moderne und er analysiert sie sehr genau. Unglücklicherweise hat keine kommunisitische oder sozialdemokratische Partei das für ihre Programme berücksichtigt.
Ecoutez, j’ai adopté pour la fin de ma vie une formule que j’avais trouvée et qu’Yves Montand aimait bien : "J’ai perdu mes certitudes, j’ai gardé mes illusions." Je n’ai plus de certitudes dans le sens où le marxisme vous en donne. Ce sont des certitudes aberrantes, mais en même temps toniques, évidemment. Et quand on détruit le marxisme-léninisme en soi, on se détruit aussi soi-même. On se reconstruit. Mais les illusions, je les ai gardées : il n’est pas obligatoire que le monde soit aussi injuste et invivable, on peut au moins réparer certaines choses. Ces illusions-là, je les ai toujours, plus que jamais peut-être.
Hört, ich habe mir für das Ende meines Lebens eine Formel angeeignet, die ich gefunden hatte, und die Yves Montand liebte: Ich habe meine Gewissheiten verloren, ich habe meine Illusionen bewahrt. Ich habe keine Sicherheit mehr, in dem Sinn, wie sie der Marxismus gibt. Das sind in die irre führende und gleichzeitig beruhigende Gewissheiten. Und wenn man den Marxismus-Leninismus in sich zerstört, zerstört man sich selbst. Man findet sich neu. Aber die Illusionen habe ich bewahrt. Die Welt muss nicht so ungerecht und unregelbar sein. Man kann wenigstens manche Dinge reparieren. Diese Illusionen habe ich noch, vielleicht sogar mehr denn je.
Wer Lust hat mehr zu lesen und sich auf das Französische einlassen kann, hier der Link zu diesem ganzen Interview in Nonfiction.fr.
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Paris intim, abseits der ausgetretenen touristischen Wege:
Sabine und Ich waren für eine knappe Woche in Paris. Die Stadt ist vertraut. Auf dem Programm standen deshalb Besuche bei den Freunden, kleine Entdeckungen und Wiederentdeckungen abseits der ausgetretenen touristischen Wege. Besonders eindrucksvoll: Cergy Pontoise mit dem Axe Majeur des israelischen Künstlers Dani Karavan und der jüdische Friedhof in Bagneux.
Paris intime hors des programmes touristiques. Découvertes et redécouvertes: l'Axe majeur'de Dani Karavan à Cergy-Pontoise, le cimetière juif de Bagneux, etc.
Dani Karavan hat in Köln ein anderes prominentes Denkmal geschaffen. Es trägt den Titel Ma'alot und ist zu einem großen Teil identisch mit dem Heinrich böll-Platz zwischen Dom, Eisenbahn, Ludwig-Museum und Rhein. Es gilt als Kölns bekanntestes unbekanntes Denkmal und bedarf dringend der Restauration. Am 16. Mai hat eine Veranstaltung des Jüdischen Nationalfonds ion Deutschland dort stattgefunden, an dem eine große Zahl Beteiligter vor allem die Ma'alot-Psalmen der jüdischen Bibel aufgeführt haben, nach denen das Werk benannt ist. Link zu meinen Fotos von dieser Veranstaltung.
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Gilles B. Vachon und Otto Oetz: Le Carré Juif/Das jüdische Gräberfeld
Zweisprachige Fassung eines Gedichts von Gilles B. Vachon; Übersetzung: Otto Oetz
Der im Eigenverlag erschienene Band enthält die vierzig Strophen des Gedichts und einen Briefwechsel zwischen Autor und Übersetzer über die Freundschaft mit einer außergewöhnlichen Frau und ihre jüdische Identität, sowie vier Farbfotos.
Version bilingue d'un poème de Gilles B. Vachon; version allemande par Otto Oetz. Le volume édité par le traducteur allemand comprend les quarantes strophes du poème, une correspondance sur l'amitié avec une persannalité exceptionnelle et son identité juice, et quatre photos en couleurs.
mehr (Text und Fotos) zum Carré Juiftextes et photos de la version bilingue
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Texte von Robert Gernhardt, Kurt Schwitters u.a. auf der Bühne beim Skulpturensymposion auf Paul Grevens Künstlerhof in Bad Münstereifel-Honerath am 18./19. September 2009. mehr
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Von Buenos Aires nach Patagonien/Feuerland, durch Chile und Bolivien nach Lima (Peru). Ich habe ein Fototagebuch geführt nd ein
Fototagebuch geführt
Estuve en viaje a Argentina, Chile, Bolivia y Peru. Quien quiere seguir mi viaje, ir al enlace Fototagebuch
Pour voir le carnet de mon dernier voyage en Argentine, le Chile, la Bolivie er le Perou (photos, textes) , appuyer sur Fototagebuch.
If you want to see the foto diary from my last trip
to Argentina, Chile, Bolivia y Peru give a click to Fototagebuch
Plaudern, Berichten, Austauschen: Es gibt eine Präsentation mit dem Titel 'Ans Ende der Welt und zurück: von Buenos Aires nach Feuerland, Chile, Bolivien und nach Peru', die ich im Haus Balchem, der Stadtteilbücherei des Kölner Südens gezeigt habe. Ich bin gerne bereit, sie auch an anderen Orten interessierten Menschen zu zeigen. Kontakt
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Margarita está linda la mar ist ein populäres Kindergedicht des nicaraguanischen Dichters Rubén Darío. Es ist auch der Titel eines wunderbaren Romans von Sergio Ramírez. Vor einigen Jahren habe ich das Gedicht und das erste Kapitel des Romans ins Deutsche übersetzt.
Rubén Darío war Diplomat in Frankreich und besuchte 1907 sein Heimatland. Bei der Gelegenheit ist das Gedicht entstanden. Der Dichter schrieb es für Margarita, die Tochter eines Freundes, Dr. Debayle in León (Nícaragua). Margaritas Schwester war später
mit dem ersten Vertreter der Somoza-Dynastie verheiratet. Der Roman verschränkt die Geschichte des Aufenthalts von Rubén Darío mit der eines Attentats im Jahre 1956. Das erste Kapitel berichtet über Daríos Ankunft in der Hafenstadt Corinto und einen Besuch des Diktators in León.
Zum Gedicht auf spanisch und in meiner Übersetzung,
Zum Text des ersten Kapitels des Romans im spanischen Originaltext und zu meiner deutschen Version .
Als ich im Dezember 2008 in Valparaiso (Chile) war, gab es im Rahmen eines Kulturkarnevals eine szenische Lesung mit einem frühen Text Ruben Darios. Der Schauspieler Manolo Armijo trug bei dieser Gelegenheit auch das Gedicht Margarita está linda la mar vor. Das erinnerte mich an diese Übersetzungsarbeit, die ein paar Jahre zurück liegt.
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